„Die Auswirkungen auf die Finanzierung ist bestenfalls nur an-, aber nicht zu Ende gedacht. Wir schließen uns daher vielen Kritikpunkten der Gesundheitsministerkonferenz der Länder vom 15. Mai an“, so Susanne Quante, Kaufmännische Geschäftsführerin der LungenClinic Grosshansdorf. Die Länder hatten in ihrer Stellungnahme einstimmig über parteipolitische Grenzen hinweg das KHVVG in der Sache kritisiert. „Bisher sind weder die Ausgestaltung der gewünschten Vergütungssystematik noch deren Auswirkungen klar. Auch ist die Finanzierung bedarfsnotwendiger kleiner Krankenhäuser unzureichend berücksichtigt. Zudem enthält der Entwurf ökonomische Fehlanreize, die versorgungsgefährdend sind“, hatte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, kritisiert. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer hatte zudem darauf hingewiesen, dass der überregionale Versorgungsauftrag von Fachkliniken und spezialisierten Versorgungsangeboten bisher völlig unzureichend berücksichtigt worden sei.
„Fachkliniken haben als hochspezialisierte Einrichtungen von den Behandlungsfällen in ihrem Portfolio naturgemäß hohe Fallzahlen und liefern hervorragende Versorgungsqualität – Spitzenmedizin mit hohem Vernetzungsgrad“, erläutert Susanne Quante. „Diese Aspekte wurden bei der Ausgestaltung der Vorhaltepauschalen absolut unzureichend berücksichtigt und gefährden durch diese falschen Anreize die Versorgung der Patient:innen. Als Fachklinik hat die LungenClinic einen überregionalen Versorgungsauftrag, der auch bei der Finanzierung berücksichtigt werden muss.“ Ziel der Reform war zudem eine Verbesserung der Qualität in der Patientenversorgung. Grundlage war hier unter anderem die Erkenntnis des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) als oberstes Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, dass zertifizierte onkologische Zentren besser behandeln. „Die Lebensdauer und die Lebensqualität der in Zentren behandelten Patient:innen liegt deutlich über jener, die in Einrichtungen ohne umfassende Erfahrung auf den verschiedenen Spezialgebieten im Durchschnitt erreicht werden. Diese Erkenntnis muss stärker in die Krankenhausreform einfließen, in dem Fachkliniken stärker bei der Ausgestaltung beteiligt werden“, fordert Prof. Dr. Klaus F. Rabe. „Wir sind sehr dankbar, dass Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken, die die LungenClinic beim Richtfest des Neubaus als „Perle“ in der Kliniklandschaft bezeichnet hat, mit der Gesundheitsministerkonferenz auf die Schwächen im KHVVG hingewiesen hat.
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Informationen über die LungenClinic Grosshansdorf
Die LungenClinic Grosshansdorf ist ein offizielles Lungenzentrum des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Norddeutschland. Die international anerkannte Fachklinik für sämtliche Erkrankungen der Lunge und Atemwege versorgt jährlich rund 12.000 Patient:innen stationär und ambulant in den Schwerpunkten Pneumologie, Onkologie, Palliativmedizin, Thoraxchirurgie und Anästhesie. Das Haus ist ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Lungenkrebszentrum mit Mesotheliomeinheit, zertifiziertes Weaningzentrum nach der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP) sowie einziges in ganz Norddeutschland zertifiziertes Exzellenzzentrum für Thoraxchirurgie durch die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT). Außerdem ist die LungenClinic Grosshansdorf ein Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und nimmt damit eine führende Rolle in der Erforschung und Anwendung neuester medizinischer Erkenntnisse ein. Angesichts dieser dynamischen Entwicklung ist es umso bemerkenswerter, dass das Haus bereits im Jahr 1900 von der LVA der Hansestädte als Tuberkulose-Heilanstalt errichtet wurde.
