Symptome &
Ursachen
Im Falle einer einseitigen Zwerchfelllähmung bemerken die Patient:innen Luftnot, insbesondere beim Bücken (Schuhe zubinden), im Liegen oder beim Schwimmen. Des Weiteren ist die Leistungsfähigkeit bei Belastung häufig deutlich eingeschränkt. Vor allem fällt dies bei vorerkrankten Patient:innen (z. B. bei Herzerkrankungen, COPD oder Übergewicht) auf. Bei ansonsten gesunden Menschen mit normaler lungenfunktioneller Leistung ist der Zwerchfellhochstand häufig ein Zufallsbefund im Rahmen einer Röntgenbildgebung, da diese Patient:innen nur wenig Beschwerden haben. Eine Verletzung oder Bedrängung des Zwerchfellnervens (Nervus phrenicus) ist die häufigste Ursache des Zwerchfellhochstands. Dieser tritt meistens einseitig auf und ist nur in seltenen Fällen auch beidseitig zu beobachten. Nicht selten ist die Ursache des Zwerchfellhochstands unklar (idiopathisch). Manchmal ist dieser durch eine Operation oder einen Tumor zu erklären.
Diagnose
Die häufigste Untersuchung ist die Röntgenübersichtsaufnahme des Brustkorbs. Hierbei fällt ein Hochstand des Zwerchfells der betroffenen Seite auf. Gelegentlich ist dies auch in einer Ultraschalluntersuchung des Bauches festzustellen. Zur Beurteilung der Zwerchfellbeweglichkeit sollte noch eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Insbesondere bei unklarer Nervenschädigung ist eine neurologische Mitbeurteilung, gegebenenfalls auch Computertomografie oder Kernspintomografie der Halswirbelsäule zu empfehlen. Zusätzlich erfolgt auch noch eine Lungenfunktionsuntersuchung mit Messung der lungenfunktionellen Leistungsfähigkeit.
Behandlung
Bei erstmaliger Feststellung eines Zwerchfellhochstandes ohne klare Ursache ist − soweit vertretbar, – ein zwölf bis 24-monatiger Verlaufsintervall zur Beurteilung einer eventuell wiederkehrenden Funktionalität des Nervensystems zu empfehlen. Sollte sich auch nach dieser Zeit keine spontane Erholung der Nervenfunktion zeigen, besteht die Möglichkeit einer Zwerchfellraffung in Schlüssellochtechnik. Dieser operative Eingriff ist bei ausgewählten Patient:innen (möglichst mit Normalgewicht oder nur leichtem Übergewicht) eine gute Möglichkeit die Beschwerden deutlich zu verbessern. Eine Operation in minimalinvasiver Technik (Schlüssellochtechnik) dauert in der Regel etwa eine Stunde. Hierbei wird das Zwerchfell der betroffenen Seite gerafft und mittels Naht fixiert. Durch diese Maßnahme tritt das Zwerchfell weiter in den Bauchraum und die Lunge gewinnt Raum, um sich besser auszudehnen. Hierdurch bessert sich die Luftnot meistens bereits kurz nach Operation. Der stationäre Aufenthalt im Krankenhaus dauert in etwa fünf bis sieben Tage, anschließend ist man noch etwa ein bis zwei Wochen krankgeschrieben.