Symptome &
Ursachen
Einerseits gibt es bei einer Rippenfellvereiterung allgemeine Symptome wie Fieber, Husten mit oder ohne Auswurf, Schwäche und Abgeschlagenheit. Lokal können Schmerzen an Brustwand und Rücken, meistens in den unteren Brustkorbabschnitten, auf eine Rippenfellvereiterung hindeuten. Bei fortgeschrittenen Befunden können auch Schwellungen und Rötungen an der Brustwand sowie Schwartenbildung auftreten.
Die häufigste Ursache für ein Pleuraempyem ist eine vorangegangene oder aktuell bestehende Lungenentzündung, von der Krankheitserreger in den Pleuraraum gelangen. Weitere Ursachenbeispiele sind andere Lungenerkrankungen wie perforierte Lungenabszesse, Unfallfolgen, vorangegangene Operationen im Brustkorbbereich oder auch entzündliche Baucherkrankungen, die durch das Zwerchfell Anschluss an den Pleuraraum finden.
Diagnose
Neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung hat die Labordiagnostik von Blut einen hohen Stellenwert. Weiterhin sind Ultraschall, Röntgen und Computertomografie gängige Untersuchungsverfahren. Regelmäßig wird auch eine Spiegelung der Atemwege durchgeführt. Labor, cytologische und mikrobiologische Untersuchungen von gewonnenen Proben (ultraschallgestützte Punktion von pleuraler Flüssigkeit, bronchoskopisch gewonnene Präparate von Bronchialsekret etc.) vervollständigen die Diagnostik.
Behandlung
Die Behandlung eines Pleuraempyen ist abhängig von Ausmaß und Stadieneinteilung. Regelhaft erfolgt eine Antibiotika-Therapie, idealerweise nach Testung der Keime auf die Antibiotika-Empfindlichkeit im mikrobiologischen Labor.
In einem relativ frühen Stadium kann eine Brustkorbdrainage (Drainage des Pleuraraumes zur Ergussableitung über einen kleinen Schnitt zwischen den Rippen) neben der antibiotischen Therapie ausreichend sein. Ergänzend kann über die Drainage auch eine Spülung durchgeführt werden, z. B. mit bestimmten desinfizierenden Lösungen.
Bei längerem Bestehen des Pleuraempyems kommt es regelhaft zu sogenannten Kammerungen im Brustkorb, die durch eine alleinige Thoraxdrainage nicht entlastet werden können. Hier wird eine OP nötig, die meist minimal-invasiv (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt wird. Dabei werden alle Kammerungen eröffnet, die Flüssigkeit abgesaugt und die entzündlichen Beläge, die sich nahezu immer bilden, von Lungenoberfläche und Rippenfell entfernt. Diese Beläge „fesseln“ die Lunge, sodass die Entfernung nötig ist, um eine normale Wiederausdehnung der Lunge zu erreichen.
Bei noch längerem Bestehen des Pleuraempyems kommt es aus den entzündlichen Belegen zu einer erheblichen Schwartenbildung (bis zu Daumendicke) am Rippen- und Lungenfell. Diese sind – selbst wenn das Entzündungsgeschehen durch die Antibiotikatherapie zurückgedrängt werden konnte, – mit einer deutlichen Einschränkung der Lungenleistung und somit der körperlichen Leistungsfähigkeit einhergehend. Dieses erfordert dann eine große OP zur Entschwartung, die meist langdauernd ist und nicht mehr minimal-invasiv durchgeführt werden kann. Bei diesen Spät-Operationen kann eine vollständige Wiederausdehnung der Lunge nicht immer erreicht werden. Von daher ist es wünschenswert, ein Empyem frühzeitig zu therapieren, um die zuletzt genannten Spätkomplikationen und Operationen zu vermeiden.